AN STELLE EINES LEBENSLAUFS
dies närrische ding ist ein mensch
mit
schönen starken armen, deren luftwurzeln
eure ordnung bisweilen streifen
-
dieser flüchtige gast auf euren festen,
der es
versäumt hat, sich rechtzeitig einen platz zu sichern
in euren
wohnzimmern, an euren tischen,
in euren zwei-, drei- vier- und
vielsamkeiten -
dieser alternde clown, mitwisser eurer heimlichen
trostlosigkeit,
weiß um die einsamkeit der freien
und hört euer lachen mit
an wie ein schönes fernes lied -
dieser große liebende,
der über der wirklichkeit der illusionen
nie ihre
endlichkeit vergessen konnte,
sitzt nachts an euren
betträndern,
mit den tränen der dichter, die nicht von dieser welt
sind,
mit einem lächeln für jeden vorübergehenden,
und blickt auf eure
schlafenden stirnen,
darüber sich regenbögen spannen,
die verblassen im
augenblick, da ihr die augen wieder aufschlagt -
wenn ihr mich sehen könntet, oh, wenn ihr mich sehen
könntet - !
wie ich nackt auf meiner insel stehe, die arme ausgebreitet,
mitten im
eismeer eurer ernsthaftigkeiten, bereit,
mit jedem schritt den schnee
unter meinen füßen zum
schmelzen zu bringen!
wenn ihr mich nur sehen könntet,
wie ich mit den mondphasen
an gewicht verliere und gewinne - !
und immer, wenn ich behaupte:
all diese wispernden schmetterlinge
bevölkern auch eure welt - - lächelt ihr mich
aus
und lasst mich clown sein, sperling im kolibrikleid,
lasst mich
allein in meiner manege, allein
mit meinen weißen pferden -
betrachtet
mich, zuschauer, deren gesichter
ich nicht erkennen kann.
und doch weiß ich.
ich w e i ß ,
dass pferde fliegen
können
und gänseblümchen morgens lächeln - !!
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